Anfang Januar ist Nobara 41 erschienen. Kein Grund zur Hektik, schließlich wird Nobara 40 noch eine ganze Weile mit Updates versorgt (anders als Version 39). An einem freien Wochenende habe ich jetzt aber doch das Upgrade auf die neueste Ausgabe der Linux-Distribution für Games und Content Creation in Angriff genommen.
Spoiler: Es lief gut. Aber der Reihe nach. Anders als Linux-Distributionen wie Ubuntu und Linux Mint kommt ein Upgrade bei Nobara nicht einfach per Mausklick in der Software-Verwaltung ins System. Schwierig ist es trotzdem nicht, zur nächsten Version zu wechseln, vor allem weil das Nobara-Projekt eine übersichtliche Anleitung dafür im Wiki bereitstellt.

Erstmal Updates einspielen
Der erste Schritt beim Upgrade ist genau der gleiche wie bei anderen Linux-Distributionen: Erstmal alle noch ausstehenden Updates einspielen und Konflikte lösen, falls es welche gibt. Die Nobara-Paketverwaltung aktualisiert sowohl die Pakete aus den Repositories als auch die installierten Flatpaks. Im Nobara Package Manager öffnet ein Klick auf “Update System” den Dialog zum Aktualisieren. Fortschrittsbalken und sowas fehlen diesem Programm, nur ein paar Textmeldungen geben Auskunft, ob die Suche nach Updates schon erfolgreich war. Wenn hier nach einer Weile “Updates available” steht, dann startet ein Klick auf “Install Updates” die Aktualisierung.
Das kann eine ganze Weile dauern. Währenddessen tut sich wenig, im Fenster steht hier nur “Performing tasks, please wait”. Nicht immer läuft alles sofort durch, bei mir hakte es bei der Installation von Gamescope, wie den Meldungen im Fenster zu entnehmen ist. Um das Problem zu lösen, deinstalliere ich das Paket gamescope-libs, das mit der neuen Version von gamescope in Konflikt steht, und versuche es anschließend erneut. Diesmal läuft das Update durch. Erst wenn im Fenster “All Updates complete!” steht, ist alles auf dem aktuellen Stand.
Danach ist ein Neustart des Rechners fällig, damit auch die aktuellen Versionen von Kernel und Treibern verwendet werden.
Neue Paketquellen für Nobara 41
Wichtig: Beim Upgrade auf eine neue Version darf ich keine überspringen. Ich nutze aber bereits Nobara 40, daher kann es direkt weiter gehen. Gemäß der Anleitung im Wiki stelle ich zunächst die Fedora- und Nobara-Repositories auf Version 41 um. Das erledigt folgender dnf-Befehl:
sudo dnf update fedora-repos fedora-gpg-keys nobara-repos nobara-gpg-keys --releasever=41 --nogpgcheck --refresh
Der Befehl prüft erst alles und listet dann auf, welche Paketquellen eingerichtet werden sollen, das bestätige ich mit “j”. Jetzt prüfe ich noch das Verzeichnis /etc/yum.repos.d/. Falls dort Dateien mit der Endung *.rpmnew liegen, müssen ältere Ausgaben der Dateien mit diesen neuen überschrieben werden. Das Wiki listet dazu auch einen Befehl auf, der bei mir allerdings nicht nötig war:
sudo cp /etc/yum.repos.d/nobara.repo.rpmnew /etc/yum.repos.d/nobara.repo
System aktualisieren
Pakete wie der ROCm-Treiber, obs-cef und obs-studio-plugin-webkitgtk können beim Upgrade Probleme machen, daher sollte man die fürs Erste deinstallieren und bei Bedarf nach dem Upgrade wieder einspielen. Das alles erledigt der Nobara Package Manager oder ein Kommandozeilenbefehl:
sudo dnf remove rocm* obs-cef obs-studio-plugin-webkitgtk
In einer Erweiterung der Upgrade-Anleitung steht, dass man außerdem die Pakete für X11 deinstallieren soll, da Nobara ab Version 41 X11 nicht länger unterstützt. Im Test für das Video fehlte dieser Abschnitt noch, daher konnte ich das nicht testen. Bei mir hat es jedoch trotzdem geklappt. Ihr könnt aber, wie im Wiki beschrieben, zusätzlich diese Pakete entfernen:
sudo dnf remove plasma-workspace-x11 kwin-x11 kernel-uki-virt
Wer den Gnome-Desktop nutzt, sollte außerdem die verwendeten Erweiterungen im Extension-Manager abschalten und erst wenn alles durchgelaufen und der Rechner neu gestartet ist, wieder einschalten.
Danach kann ich die Nobara-Software auf den Stand von Nobara 41 bringen, indem ich wie gewohnt alle verfügbare Updates einspiele. Dazu klicke ich im Paketmanager von Nobara auf „Update System“, um den Updatemanager zu starten. Sobald hier “Updates available” steht, installiere ich wie zuvor alle verfügbaren Pakete. Das sind wie zu erwarten ziemlich viele. Holt euch einen Kaffee, denn hier passiert für eine ganze Weile nichts auf dem Bildschirm bis es dann plötzlich weitergeht. Wenn hier “Successfully updated packages!” steht, geht es für zwei weitere dnf-Befehle zurück auf die Kommandozeile.
sudo dnf update kernel -y --refresh
sudo dnf distro-sync --refresh
Hier sieht man wenigstens, was gerade passiert. Zwischendurch musste ich einmal den Import eines Signatur-Keys mit der Taste J bestätigen. Wenn alles abgeschlossen ist, steht da “Fertig!”. Dann ist ein weiterer Neustart des Systems fällig.
Jetzt nochmal nach Updates sehen, um eventuell übrig gebliebene Pakete zu entfernen und Nobara-Fixes einzuspielen. Mir fehlt jetzt noch das Plugin obs-browser, das beim Entfernen von obs-cef ebenfalls entfernt wurde, also installiere ich das mit dem Nobara Paketmanager neu.
Fazit
Das Upgrade auf Nobara 41 lief fast genau nach Plan und hat etwa 35 Minuten gedauert. Ohne Kommandozeile gehts in diesem Fall zwar nicht, aber mit der Anleitung im Wiki ist es trotzdem nicht kompliziert.
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