Bluetooth im Stadia-Controller freischalten

So viele schöne Game-Controller. Wäre doch schade gewesen, wenn sie nur noch mit Kabel funktioniert hätten. Doch Google bietet noch ein letztes Update für die Stadia-Controller an, das Bluetooth freischaltet. Dann lässt sich der Stadia-Controller via Bluetooth zum Beispiel mit dem Steam Deck verbinden, das in seinem Dock mit dem Fernseher verbunden ist. Und schon spiele ich weiter vom Sofa aus mit dem Stadia-Controller.

Am 18. Januar 2023 hat Google seinen Cloudgaming-Dienst Stadia abgeschaltet. Ich habe es gerade noch geschafft, das narrative Indie-Game Lake fertig zu spielen. Was bleibt sind die hübschen Controller und zwar jede Menge davon. Den ersten habe ich beim Stadia-Start gekauft (die Buddy-Version mit grauen Sticks), zwei weitere in weiß gab es bei irgendwelchen YouTube- und Stadia-Aktionen geschenkt. Im Video ist außerdem der Controller aus der Starter-Edition mit orangenen Sticks zu sehen.

Mit USB-C-Kabel konnte man die Controller schon bisher an irgendwelchen Geräten nutzen, ich nutze einen davon oft am Gaming-PC, denn da liegt sowieso ein langes USB-C-Kabel für VR rum. Stuhl nach hinten geklappt und schon kann ich gemütlich spielen. Google bietet jetzt noch ein letztes Update für die Controller an, das den Bluetooth-Modus freischaltet – und zwar als Webtool. Für uns Linux-Anwender:innen ist das super. Wichtig ist, dass man die Website in Google Chrome ab Version 108 aufruft und der Controller geladen ist. Achtung: Das Webtool steht nur bis Ende 2023 bereit, bis dahin sollte man also alle Controller freischalten.

Das Webtool ist auf der Stadia-Seite stadia.google.com verlinkt: Hier kann ich entweder prüfen, ob Bluetooth bei meinem Controller schon aktiviert ist (”Prüfen”) oder mit “Starten” loslegen. Kurz die Nutzungsbedingungen akzeptieren und dann einfach den Anweisungen folgen. Die verschiedenen Schritte sind im Video nochmal einzeln zu sehen.

Gleich am Anfang hakt es bei manchen Linux-Systemen unter Umständen. Zunächst steckt man den Controller per USB-C-Kabel an und klickt auf “Weiter” und dann auf “Überprüfung durch Chrome erlauben”. Daraufhin öffnet sich oben links ein Dialog, der den Controller auflistet. Hier muss ich ihn nur markieren und auf “Verbinden” klicken. Unter Linux gab es bei mir dann die Fehlermeldung: “Andere Tabs schließen, die den Controller verwenden”. Chrome fehlen also noch die nötigen Zugriffsrechte.

Google berücksichtigt diesen Fall bereits auf der Support-Website und liefert die passenden Befehle. Der folgende Befehl legt eine neue udev-Regel in der Datei 70-stadiacontroller-flash.rules im Verzeichnis /etc/udev/rules.d/ an:

{ cat <<EOF
# SDP protocol
KERNEL=="hidraw*", ATTRS{idVendor}=="1fc9", MODE="0666"
ACTION=="add", SUBSYSTEM=="usb", ATTR{idVendor}=="1fc9", MODE="0666"
ACTION=="add", SUBSYSTEM=="usb", ATTR{idVendor}=="0d28", MODE="0666"
# Flashloader
KERNEL=="hidraw*", ATTRS{idVendor}=="15a2", MODE="0666"
# Controller
KERNEL=="hidraw*", SUBSYSTEM=="hidraw", ATTRS{idVendor}=="18d1", MODE="0666"
SUBSYSTEMS=="usb", ATTRS{idVendor}=="18d1", ATTRS{idProduct}=="9400", MODE="0660", TAG+="uaccess"
EOF
} | sudo tee /etc/udev/rules.d/70-stadiacontroller-flash.rules

Das muss ich nur mit meinem Passwort bestätigen. Anschließend liest folgender Befehl die Regeln neu ein:

sudo udevadm control --reload-rules && sudo udevadm trigger