Ganz oben auf dem Stapel der ungespielten Spiele lag bei mir bisher The Long Dark. Besonders schön ist, dass es das Survival-Game als natives Linux-Spiel gibt. Neben einem Sandbox-Modus in dem man die kalte kanadische Wildnis nach eigenem Gutdünken erkunden kann, gibt es auch den Storymode, der die Geschichte eines in Eis und Schnee bruchgelandeten Piloten nach einer globalen Katastrophe erzählt.
Obwohl ein natives Linux-Spiel sah The Long Dark mit meiner Nvidia-Grafik anfangs gar nicht gut aus, kleine graue Kästchen waren auf vielen Bildteilen zu sehen :
Der neueste Treiber war installiert, das konnte es also nicht sein. Die Hinterland-Entwickler*innen sind sich des Problems bewusst, schuld ist wohl die neue Unity-Engine, die mit Nvidia-Grafikkarten grafische Fehler erzeugt.
Grafikfehler in The Long Dark schnell beheben
Das Problem lässt sich aber recht einfach beheben, indem man als Startoption im Steam-Client -force-glcore42 -force-clamped
hinterlegt. Den passenden Dialog öffnet ein Rechtsklick auf den Spieletitel in der Steam-Bibliothek, dann ein Klick auf „Eigenschaften“ und dort im Reiter „Allgemein“ einer auf „Startoptionen festlegen“.
Erste Eindrücke
Etwas länger gespielt habe ich vor längerem von The Long Dark nur den Sandbox-Modus. Seit das Spiel mit seinem Story-Modus fertig ist, lag es auf meinem „Pile of Shame“ ungespielter Games. An einem der letzten Wochenenden hatte ich dann mal einen ganzen Abend Zeit und hab mir das Spiel nochmal vorgenommen.
Die Atmosphäre ist schlichtweg klasse, in The Long Dark geht es wirklich ums Überleben. Das Jonglieren mehrerer Faktoren ist nicht einfach: Temperatur, Hunger, Durst und Erschöpfung darf man nicht aus dem Blick verlieren. Gerät eins davon aus den Fugen, kann man nur noch wenig tragen, schwankt womöglich stark und sieht weniger. Abhilfe zu schaffen, also etwa schnell in ein Bett zu kommen oder etwas zu essen aufzutreiben, ist dann noch schwieriger. Auch die Wölfe sind eine ernstzunehmende Gefahr, wenn man sich von ihnen überraschen lässt.
Für mich ist das Spiel ungewohnt langsam, besonders an meiner Geduld gezehrt haben die Dialoge mit Bewohner*innen der weitgehend verlassenen Stadt Milton. Ein bißchen erinnern sie an Text-Adventures: Per Klick auf ein Wort steuert man die dem Gegenüber gestellten Fragen. Aber da die Reihenfolge eigentlich egal ist, verlängert das die sowieso nicht besonders kurzen Dialoge nur. Die bringen das Spiel ein wenig zum Stillstand. Wenig abwechslungsreich ist das Looten. Einige Häuser gleichen sich, die Schränke sind alle dieselben, wie Kisten aussehen, die man durchsuchen kann, hat man auch schnell raus.
Wenn mich auch der Storymode nicht ganz so vom Hocker reißt, ist allein die Sandbox es wert, gespielt zu werden. Die gezeichnete Landschaft zu erkunden, macht viel Spaß und schon jetzt weiß ich, dass ich dieses Survival-Spiel der besonderen Art bald mal weiterspielen werde.